Ein Bauer wird enteignet
Entwurzelt: Der letzte Sommer auf dem Feld?
Eine Multimedia-Reportage von Afifa Akhtar, Amira Ali, Sebastian Deiber und Katharina Fallmann. Mit Fotos von Anna Zehetgruber.
Ein Bauer wird enteignet
Der Ring soll geschlossen werden
Wertvolle Natur
Das Feld von Gribitz wird von einem Fluss begrenzt, der Warmen Fischa. Das Gebiet rund um diesen Fluss steht unter Naturschutz. Es zählt zum Europaschutzgebiet „Feuchte Ebenen Leithaauen“.
Die Grundeigentümer schließen sich zusammen
Gegen die restlichen sieben wurde vom Land Niederösterreich ein Enteignungsverfahren eingeleitet. Die Begründung: Öffentliches Interesse.
Neben Hans Gribitz wehrt sich auch Grundbesitzer Christian Fenz. Er erinnert sich zurück an die Anfänge der Enteignungsdiskussion.
Die Hoffnung stirbt zuletzt...
An Klaus Schneeberger, den amtierenden ÖVP-Bürgermeister von Wiener Neustadt, hat er eine klare Botschaft.
Asphaltierte Zukunft?
Asphaltierte Zukunft?
Zum Interview hat er uns in den grünen Stadtpark gebeten.
Ruhigere Straßen, besseres Leben
Jeden Tag fahren zwischen 21.000 und 25.600 Fahrzeuge durch die Straße. Auf der benachbarten Nestroystraße sind es 11.000 Kraftfahrzeuge täglich.
Mit dem Ringschluss soll sich der Verkehr auf der Grazer Straße auf 12.600 bis 15.000 Fahrzeuge pro Tag und auf der Nestroystraße auf 7.000 bis 8.000 reduzieren lassen. Ziel der Entlastung ist nicht nur die Verbesserung des Verkehrsfluss, sondern auch die Steigerung der Lebensqualität der Anwohner:innen.
Eine Straße für alle?
77 Prozent der Fläche der Straße werden derzeit für den Kfz-Verkehr genutzt. 20 Prozent sind den Fußgänger:innen gewidmet, ein Prozent für Grünflächen und null Prozent für den Radverkehr.
Ab 2030 soll durch komplette Um- und Rückbauten die Flächennutzung in der Grazer Straße anders verteilt werden: 43 Prozent für den Fahrzeugverkehr, 11 Prozent Grünflächen und 17 Prozent für den Radverkehr.
Schwierige Entscheidungen
Dennoch wird dies als notwendiger Schritt für das Gemeinwohl in Kauf genommen.
Widerstand aus der Bevölkerung
Die Lücke im Straßenring
Der Bau des Ringschlusses ist das letzte fehlende Stück, um den Straßenring Wiener Neustadts zu vervollständigen. In der Ära Schneeberger soll er mit allen Mitteln umgesetzt werden.
"Man kann den Stau nicht wegbauen"
"Man kann den Stau nicht wegbauen"
Die Autodichte in der EU steigt weiter
Seeds of Resistance
Seeds of Resistance
Willkommen im Klimacamp!
Ein Ort des Protests und der Gemeinschaft. Auf dem Feld von Hans Gribitz treffen sich Aktivisten:innen, um gegen die geplante Ostumfahrung zu kämpfen und für eine nachhaltige Zukunft einzutreten. Cleo, eine der Organisatorinnen, erzählt uns mehr.
Die Mission des Camps
Cleos AntriebDie Stimme des Protests
Hinter den Kulissen des Klimacamps
Ein sehr zentraler Aspekt des Gemeinschaftslebens im Klimacamp ist das gemeinsame Kochen. Die Aktivist:innen organisieren täglich Mahlzeiten, die aus gespendeten oder vor Ort angebauten Lebensmitteln zubereitet werden. Dies stärkt nicht nur den Zusammenhalt, sondern fördert auch ein nachhaltiges und bewussteres Konsumverhalten. Jeder und jede bringt sich ein, sei es beim Schneiden von Gemüse, dem Anheizen des Kochfeuers oder dem Aufräumen danach.
Cleo erzählt: "Es ist so, dass wir alle versuchen, diese Aufgaben kollektiv aufzuteilen. Das heißt, es gibt verschiedene Schichten und verschiedene Schichtpläne, wo man sich eintragen kann und da trage ich mich dann auch manchmal ein, so wie alle anderen auf diesem Camp auch."
Der Kochbereich wird so zu einem lebendigen Zentrum des Camps, wo nicht nur Essen, sondern auch Ideen und Geschichten ausgetauscht werden.
Cleos Wunsch für die Zukunft
Sie appelliert: Der Kampf für Klimagerechtigkeit braucht die Unterstützung von allen. Nur durch kollektiven Widerstand kann eine klimagerechtere Zukunft erreicht werden. Informieren, aktiv sein und ein Zeichen für eine nachhaltige Zukunft setzen, das sind ihre Wünsche.