Der informelle Sektor in Krisenzeiten
Unbedingt bedingungslos? Das bedingungslose Grundeinkommen als mögliche Rettung in der Krise
BolivienDer informelle Sektor in Krisenzeiten
Staatliche Einschränkungen als Existenzbedrohung
Staatliche Einschränkungen durch Corona
Covid-19 Maßnahmen und informeller SektorDiese Grafik zeigt in der rechten oberen Ecke jene Länder, in denen besonders viele Menschen im informellen Sektor arbeiten und durch strikte Ausgangsbeschränkungen in ihrer Lebensgrundlage bedroht sind.
Bolivien - Südamerika
In Bolivien arbeiten fast 80 Prozent der erwerbstätigen Menschen im informellen Sektor. Durch die sehr strengen Maßnahmen (Index = 93) wurde vielen Menschen die Lebensgrundlage entzogen.
Was kann das bedingungslose Grundeinkommen?
Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangViele Modelle, eine Utopie.Es gibt viele verschiedene Ansätze für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Die jeweiligen Auswirkungen wären sehr verschieden. Grundsätzlich lassen sich alle Ansätze in zwei Modelle einteilen: in das sozialistische und das neoliberale Modell.
"Mein Grundeinkommen"
Grundeinkommen per Los
"Mittelfristig geht's in fünf Monaten wieder rein ums Überleben!" Erich S. (Name von der Redaktion geändert) hat bei einer Verlosung gewonnen und bekommt nun sechs Monate lang bedingungslos jeden Monat 1000 Euro überwiesen.
"Mittelfristig geht's in fünf Monaten wieder rein ums Überleben!" Erich S. (Name von der Redaktion geändert) hat bei einer Verlosung gewonnen und bekommt nun sechs Monate lang bedingungslos jeden Monat 1000 Euro überwiesen.
"Mit den ersten 1.000 habe ich mir eine neue Brille und ein paar Sportsachen gekauft. Mit dem Rest wurden Schulden abbezahlt. Kurz ist etwas Druck weggenommen worden, mittelfristig geht’s in fünf Monaten wieder rein ums Überleben."
Von der Kritik am Bedingungslosen Grundeinkommen, dass niemand mehr arbeiten gehen würde, hält er nichts:
"Man sucht sich vielleicht die Arbeit, die einem gefällt
und schaut nicht in erster Linie auf das Gehalt, sondern, dass der Rest passt, also die Lebensqualität und die Arbeitsbedingungen usw..."
Die Initiative "Mein Grundeinkommen" findet Erich S. sehr wichtig:
"Danke an das Team von 'Mein Grundeinkommen'. Eine super Sache! Gerade für Menschen, die Probleme im Arbeitsleben haben, ist das Grundeinkommen eine super Erleichterung. Langfristig wäre eine Anpassung der Stundenlöhne und Arbeitszeit angemessen. Der Mensch wirbt immer und immer wieder mit neuesten Technologien. Er ist aber zu dumm, die Arbeitszeit der Menschen zu reduzieren oder Gewinne etwas umzuverteilen, um auch endlich mal etwas vom Leben zu haben. Nein, sogar das Gegenteil ist der Fall, immer und immer mehr werden mit Hungerlöhnen ausgebeutet.
Erich ist der Meinung, dass ein Umdenken angesagt ist:
"Wenn es eine Mindestpension gibt, warum gibt es dann keine Maximalpension? Ich habe mal eine Dokumentation über ein Dorf gesehen, wo alle Mitbewohner in einen Topf arbeiten und jeder erhält die gleichen Anteile. Es wäre wohl an der Zeit für eine fairere Verteilung und eine nachhaltigere Arbeitsweise (für Natur und Körper)."
Eine Idee für die Zukunft?
Eine Idee für die Zukunft?
Ende Mai 2020 erstmals eine Art Grundeinkommen verabschiedet worden. Seit 15. Juni kann es von finanzschwachen Haushalten - und unter Einhaltung gewisser Anforderungen - bei der spanischen Sozialversicherung beantragt werden.
Der bolivianische Journalist Alvaro Rosales Melgar steht so einem krisenbedingten Grundeinkommen eher kritisch gegenüber.
Eine multimediale Reportage von
Melissa Erhardt
Emilia Garbsch
Hannah Horsten
Entstanden im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der FH Wien der WKW
Special thanks to:
Maria Eugenia Poveda*
Alvaro Rosales Melgar
Erich S.
Aaron Sterniczky (Generation Grundeinkommen)
Norman Wagner (AK Österreich)
Christina Strohm (Mein Grundeinkommen)
Magdalena Sporkmann (Mein Grundeinkommen)
*Spendenhinweis für Maria Eugenia Poveda:
Während der Umsetzung dieses Projekts hat sich die prekäre Lage von Maria Eugenia Poveda nochmals verschärft. In der aktuellen Krise hat sich gezeigt, wie wichtig Solidarität und Zusammenhalt sind. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, an dieser Stelle die Möglichkeit einer Spende einzurichten, die direkt an Maria Eugenias Familie geht.
Unter folgendem Link kann gespendet werden:
Unterstützung für Maria Eugenia
Kontakt für Anmerkungen oder Feedback: melissa.erhardt@edu.fh-wien.ac.at